Sonntag, 31. August 2008

Mormonen in diesjähriger Literatur




Es gibt nicht viele Bücher in der Belletristik-Ecke, die von Mormonen erzählen. Doch ich bin auf ein Buch in meiner Buchhandlung gestoßen, dass eine Geschichte enthielt, die ich kurz anreißen möchte. Das Buch heißt "Romantiker" und wurde geschrieben von der Autorin Annette Mingels, die in Köln geboren ist und in Zürich lebt. Es enthält 16 Kurzgeschichten und eine mit dem Titel "Entscheidungen" handelt von einem Mormonen mit dem Namen Gabriel, der in ein Mädchen verliebt ist, aber von dessen Schwester auch nicht lassen kann. Komisch und ziemlich konstruiert erfunden liest sich die Geschichte. Im ersten Moment wird einem gleich deutlich, dass der Mormone Gabriel inaktiv ist und sehr vom "richtigen" Weg abgekommen. Hier ein paar Ausschnitte:

"Gabriel bläst den Rauch seiner Zigarette zur Seite. Ihr dürft doch mehrere Frauen haben, sage ich, ist doch so, oder? Nein, entgegnet Gabriel, und ich kann hören, dass er ungeduldig ist, das war einmal...er erzählt von der Kirche, der seine Familie angehörten, den Mormonen und ihren Ritualen. Prophezeiungen, Handauflegen, Zungenreden, bei uns kannst du alles haben, er lachte...wir hatten und geküsst...ich liebe dich...und die Rike, sagte er dann, liebe ich auch."

Zu einem Drama steigert sich die Geschichte nicht. Mehr möchte ich nicht verraten. Nur auf einen kleinen Fehler, den der Autorin unterlaufen ist, als sie die Mutter Gabriels zitiert: "Gabriels Mutter hält das Baby im Arm, sie küsst es auf den Kopf, sie sagt, er ist so süß, wann tauft ihr ihn?"Denn Babytaufen gibt es bei den Mormonen nicht.

Es sei auch darauf hinzuweisen, dass das Buch als Lektüre nur für reife Jugendliche geeignet ist, da es teilweise sexuell in Detail geht.

Fazit: Ob lesenswert oder nicht? - nun die Geschichte mit dem Mormonen entpuppt sich eher als Geschichte über ein frustriertes inaktives Mitglied ohne Happy-End, also keine zufrieden stellende Mormonenliteratur.

Bildquelle: Amazon

Keine Kommentare: